Calima auf Teneriffa - der warme heiße Ostwind "Wüstenwind"
Auch das schönste Paradies hat seine Schattenseiten. Für Gran Canaria und die anderen Kanarischen Inseln ist dies in den Augen vieler Urlauber und sicher auch der Inselbewohner das als Calima oder Kalima bekannte Wetterphänomen.
Gran Canaria ist bei Urlaubern als Frühlingsinsel bekannt und beliebt. Den Namen verdankt sie dem besonders stabilen und angenehm frühlingshaften Klima. Im Jahresmittel liegt die Tiefsttemperatur bei knapp 18 und die Höchsttemperatur bei knapp 24 Grad. Dabei wird es nicht üblicherweise nicht kälter als 13 und nicht wärmer als 27 °C. Kurz: Gran Canaria ist auch klimatisch ganzjährig ein Paradies.
Die Lage Gran Canarias im Atlantik beschert der Insel dieses so charakteristische und beliebte Klima. Der Nähe zum afrikanischen Kontinent verdankt sie jedoch zudem den als Calima bekannten Sandwind aus der Sahara. Gerade einmal gut 200 Kilometer trennen Gran Canaria von der Küste Afrikas, genauer gesagt von der Westsahara.
Beim Calima handelt es sich um einen Ostwind, der durch Hochdruck über der Sahara an Temperatur gewinnt und gleichzeitig deutlich Luftfeuchtigkeit verliert. Dabei nimmt der Wind feinen Sandstaub auf und trägt diesen über die kurze Meeresdistanz zu den Kanarischen Inseln.
Auch aus Deutschland kennen wir in unregelmäßigen Abständen sogenannte Saharastaubereignisse. Diese kommen jedoch deutlich seltener vor und fallen, alleine durch die Distanz, entschieden harmloser aus.
Der von Spaniern auch als Bruma seca („trockener Nebel“) bezeichnete Calima ist deutlich stärker und macht sich in vielerlei Hinsicht nicht immer angenehm bemerkbar. Er behindert zum Teil die Sicht so stark, dass es im Flugverkehr zu Problemen kommen kann. Die geringe Luftfeuchtigkeit und der Sandstaubgehalt werden leicht als unangenehm empfunden und kann zu Reizungen der Atemorgane führen.
Dabei treten die Wetterveränderungen im Zuge des Calima oft unerwartet und sehr schnell ein. Über Nacht kann die Temperatur rapide Ansteigen und die Luftfeuchtigkeit ebenso schnell sinken. Die folgende Wetterlage kann sich über mehrere Wochen erstrecken.
Der Calima hat jedoch nicht nur negative Auswirkungen, wie die charakteristische ockerfarbene Staubschicht, die nach seinem Besuch Straßen und Autos und alles was im Freien steht bedeckt. Der Sand bringt auch kalkhaltige Minerale auf die Insel, die für Bodenfruchtbarkeit sorgen. Eisenpartikel die mit dem Wind ins Meer gelangen regen das Algenwachstum an und unterstützen so den Artenreichtum des Gewässers.
Der Calima tritt vor allen Dingen in den Sommermonaten von Juni bis September auf und kann entgegen des üblich milden Klimas für Temperaturen von mehr als 40 °C sorgen.
Als Urlauber sollten Sie nach Möglichkeit versuchen, sich vor seinen Auswirkungen zu schützen. Die Gesundheitsbehörden der Kanarischen Inseln nennen einige Verhaltensempfehlungen, die Ihnen den Urlaub auch bei unerwartetem Aufkommen des Calima den Spaß am Urlaub und die Erholung sichern können:
- Besonders Kinder, alte Menschen sowie Allergiker oder Lungenkranke sollten sich während einer Calima-Episode besser in geschlossenen Räumen aufhalten.
- Sport oder andere körperliche Anstrengung im Freien sollte nach Möglichkeit vermieden werden.
- Empfindliche Menschen sollten im Freien Mund, Nase und Augen bedecken.
- Ein Ausflug in eine der zahlreichen Buchten der Westküste oder in eine höhergelegene Region kann ebenfalls Linderung verschaffen. Die Buchten sind vor dem Ostwind geschützt und oberhalb 300 Meter über dem Meeresspiegel kommt der Calima nicht zum Tragen.
Lassen Sie sich vom Wetterphänomen Calima nicht abschrecken.
Gran Canaria empfängt Sie mit offenen Armen und optimalen Wetterbedingungen.