Wanderung Montana Cuatro Puertas "Berg der vier Tore" zur historischen Kultstätte
Der Berg der vier Tore markiert einen der wichtigsten spirituellen Plätze im Osten Gran Canarias. Von den Ureinwohnern „Montana Cuatro Puertas“ genannt, findet man den über dreihundert Meter hohen Berg bei Telde.
Auf dessen Berggipfel befindet sich eine historische, mystische Kultstätte der kanarischen Urbevölkerung, zu betreten durch vier Zugänge. Den Kultplatz schlug man mit steinernen Instrumenten in das Vulkangestein. Er besitzt das Ausmass einer grossen Halle von mehr ale einhundert Quadratmetern Fläche.
Archäologen entdeckten gleich mehrere Öffnungen, welche als Verankerungspunkte für eine Dachkonstruktion oder als spirituelle Gestaltungselemente gedeutet wurden.
Die Funktionalität der Räumlichkeiten interpretierte man als Königsresidenz, als Versammlungsort, als astronomischer Beobachtungsplatz, als Opferstätte sowie als ritueller Platz zum Treffen mit Priestern.
Wahrscheinlich erscheint heute die Annahme eines Regierungssitzes des Guanarteme, dem König des altkanarischen Volkes im Osten der Insel. Zugleich wurde aufgrund der gebogenen Rinnen am Boden deutlich, dass die Altkanarier am Berg der vier Tore einen bedeutenden Opfer- und Gebetsplatz unterhielten.
Das prähispanische Denkmal, welches die Guanchen „roter Berg“ nannten, eröffnet einen eindrucksvollen Panoramablick über Gran Canaria. Wenn die Sonnenstrahlen durch die Öffnungen der Räume des „Montana Cuatro Puertas“ fallen, zeigt sich eine weitere Gliederung der Räumlichkeiten.
Besonders fällt dann die Cazoleta, ein Eckbereich innerhalb der Höhle, auf. Dieser wird nur zu ausgewählten Zeitpunkten vom Sonnenlicht getroffen. Damit ist klar, dass es sich beim Berg der vier Tore um ein einzigartiges Zeugnis der Kreativität und Schaffenskraft der Guanchen handelt. Von hier aus gelangt man nach kurzer Zeit zu einem weiteren Höhlendorf mit Steinbögen und Gängen. Dazu nutzten die Menschen bereits vor eintausend Jahren einen Höhenweg.